„Die Gewinne der Vergangenheit werden sich höchst wahrscheinlich auch in Zukunft wiederholen.“ So oder ähnlich könnte das Kleingedruckte bei vielen Fonds lauten, meint Antonio Apap, Finanzprofessor an der Universität West Florida. In einer Studie untersuchte Apap die langfristige Performance ausgesuchter Aktienfonds. Das Ergebnis: Anleger sollten durchaus die Wertentwicklung der Vergangenheit als Richtlinie beim Kauf von Fondsanteilen nehmen. Dabei warnen viele Experten genau davor.
Bereits 1996 untersuchte Apap die jeweils besten No-Load-Fonds (ohne Ausgabeaufschlag) in 3 Risiko-Klassen jeweils über 1, 5 und 10 Jahre. Er fand heraus: Fonds, die über 5 und 10 Jahre die beste Wertentwicklung hatten, schnitten auch weiter wesentlich besser ab als die Konkurrenz. Die Risiko-Klasse spielt ebenfalls eine Rolle, meint Apap: Die 10-Jahres-Performance sei der beste Maßstab für Fonds mit niedrigem oder mittlerem Risiko, während die 5-Jahres-Performance am meisten über die Zukunft der riskanteren Fonds aussage. „Anhand der Performance in der Vergangenheit kann die zukünftige Wertentwicklung mit großer Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden“, sagt Apap.
Professor Apap untersuchte mit dieser Methode auch die Performance der in den USA sehr beliebten Index-Fonds und verglich sie mit aktiv gemanagten Aktienfonds. Hierfür sammelte er 12-Jahres-Daten der jeweils besten Indexfonds, die nur in den S&P-500-Index investieren. Die Studie ergab, dass traditionelle Fonds aller Risiko-Klassen ihre Index-Konkurrenten in der Wertentwicklung überholten. Demnach seien die oft empfohlenen Indexfonds keine besseren Anlagen, meint Apap. Engagierten Investoren empfiehlt er, die historische Wertentwicklung von Aktienfonds zu berücksichtigen und nicht blindlings Anlagetrends zu folgen.
Obwohl Apap nur Daten von Fonds ohne Ausgabeaufschlag verwendete, betont er in der Studie, dass die Ergebnisse für andere Aktienfonds genauso gelten. Auch geographisch sieht Apap keine Einschränkungen: „Ich glaube, dass dieses System in Deutschland ebenso funktioniert wie in den USA“, meint Apap.